Donnerstag, 9. Oktober 2014

HelpX-Aufenthalt in Thames



Die letzte Woche haben wir bei einer HelpX-Familie in der Nähe von Thames verbracht. HelpX ist so etwas Ähnliches wie WWOOFing, d.h. wir arbeiten bei einem Host und bekommen dafür Unterkunft und Verpflegung umsonst.


Thames ist eine ehemalige Goldgräberstadt auf der Coromandel Peninsula, in der es außer in paar Mangroven-Bäumen und einem Strand leider nicht viel zu sehen gibt.



Wir leben echt mitten im Bush – ohne Empfang (nur begrenztes WLAN), wenig Strom und eine der zwei Toiletten funktioniert ohne Wasserspülung. Außerdem gibt es hier keine Heizung, lediglich zwei Öfen, und das Haus ist wie alle Häuser hier relativ schlecht isoliert. Zum Glück haben wir eine beheizte Bettdecke, ansonsten würden wir nachts erfrieren (Lena hat sich allerdings trotzdem schon erkältet). Unsere Hosts – Peter, Anne und ihr 16-jähriger Sohn Max, außerdem die beiden Hunde Lolly und Oscar – sind aber echt nett. Auf dem Markt am Samstag haben sie sogar extra normales Körnerbrot für uns gekauft, das hier eigentlich ein halbes Vermögen kostet. Weil sie eigene Hühner, Kühe und einen großen Garten haben, ernähren sie sich hauptsächlich von ihren eigenen Produkten, was zwar super lecker schmeckt, aber das Kochen für uns etwas erschwert, weil wir fast keine Rezepte dafür kennen. Unsere Aufgaben hier bestehen größtenteils aus Putzen, Hühner füttern (und öfters auch mal einfangen :D), Eier einsammeln und wie bereits erwähnt Kochen.

Dieser Fluss fließt durch den Garten.


Leider ist das Wetter im Moment ziemlich wechselhaft – Aprilwetter halt! – weshalb wir nicht so viel unternehmen können. Ein bisschen von der Landschaft haben wir aber trotzdem gesehen. Peter hat uns z.B. einen kleinen Wasserfall gezeigt und ist mit uns im Jeep über sein Grundstück gefahren.


Ausblick über das Grundstück

 Als dann die Sonne mal einen Tag lang geschienen hat, wollten Lena und ich eigentlich etwas durch den Bush laufen. Weil der Weg aber sehr matschig und „slippery“ war, haben wir unseren Plan dann doch relativ schnell geändert und sind zum Haus zurückgekehrt.


Ungewohnter Anblick: ein Wald, in dem Palmen wachsen

Als nächstes werden wir nun morgen nach Coromandel Town fahren und dort in einem Motel arbeiten. Bis dann! :-)

Donnerstag, 2. Oktober 2014

Meine ersten Tage in Neuseeland: Auckland




Nach knapp 29 Stunden, ca. 20.000 km, 2 Zwischenlandungen in Dubai und Brisbane, 5 Mahlzeiten, diversen Snacks, 4 Filmen und 2 Nickerchen (bei Lena waren‘s ein paar mehr) sind wir gut in Auckland angekommen und haben unser Hostel bezogen. Nur 1 ½ Tage später sind wir dann sogar auf der Suche nach einem Supermarkt fündig geworden. Schnell mussten wir feststellen, wie teuer Neuseeland ist – eine einzige Tomate kostet hier 5! Dollar – aber daran müssen wir uns in den nächsten 7 Monaten wohl oder übel gewöhnen.
Mittlerweile haben wir auch eine neuseeländische Handynummer, ein Konto ist eröffnet und die Steuernummer ist beantragt, sodass wir hoffentlich bald arbeiten können und endlich aus der Großstadt rauskommen – es gibt definitiv interessantere Städte als Auckland!

Das Nachtleben hier ist allerdings ganz cool. Am ersten Abend gingen wir z.B. mit einem Backpacker, den wir am Flughafen in Dubai kennengelernt haben, auf den Skytower – mit 328 Metern das höchste Gebäude der Südhalbkugel. Oben angekommen, haben wir uns in Sitzsäcke gelegt und die Aussicht über Auckland genossen. Außerdem gibt’s hier ziemlich viele Bars, in denen eigentlich immer was los ist (leider auch relativ teuer wenn nicht grade Happy Hour ist).





Da es hier in Auckland selbst außer unzähligen Asiaten und deutschen Backpackern relativ wenig zu sehen gibt, halten wir uns eigentlich lieber etwas außerhalb der Stadt oder in den vielen Parks auf. So sind wir z.B. durch die Auckland Domain oder den Albert Park gelaufen. In letzterem war ziemlich viel los, weil dort scheinbar grade alle Uni-Absolventen Erinnerungsfotos gemacht haben und bei unsren Bildern im Weg standen. Aber es war trotzdem ganz witzig ihnen zuzuschauen.








Außerdem sind wir zum Segelhafen und danach zur Okahu Bay und zur Mission Bay gelaufen. Nach 2 Stunden Fußweg (direkt an der Straße vorbei) waren wir endlich dort angekommen – und es war Ebbe. Außerdem hatte es sich inzwischen zugezogen, sodass wir nicht lange blieben, sondern direkt mit dem nächsten Bus zurück fuhren. Alles in allem war es aber wahrscheinlich immer noch besser als in der Stadt zu bleiben.





Mit zwei anderen deutschen Backpackern aus unserem Hostel* sind wir zum Mt. Eden gelaufen. Mt. Eden ist einer der vielen ruhenden Vulkane Aucklands, dessen Krater mit Gras bewachsen ist, weshalb man ihn kaum noch als solchen erkennt. Der Weg war zwar relativ anstrengend, da es eigentlich nur bergauf ging, hat sich aber auf jeden Fall gelohnt. Die Sicht über die Stadt, den Krater, die anderen Gipfel des Auckland Volcanic Field und das Meer war super!



Das Highlight war allerdings der Ausflug nach Waiheke Island, eine Insel im Hauraki Gulf. Gleich morgens sind wir bei strahlendem Sonnenschein – ja, ich habe mich gut eingecremt – mit der Fähre losgefahren, auf der wir zufällig Jonas, der bereits mit uns auf dem Skytower war, wiedergetroffen haben. Dort angekommen, starteten wir sofort unsere Wanderung an verschiedenen Buchten vorbei. Der Weg  war grade am Anfang zwar relativ abenteuerlich – da gerade Flut war, mussten wir über verschiedene Felsen klettern, um weiterzukommen – und später auch ziemlich anstrengend, dafür wurden wir aber mit wunderschönen Aussichten belohnt. An unserem Hauptziel, der Oneroa Bay, angelangt, haben wir uns zuerst einmal im Meer abgekühlt und uns ein Eis gegönnt (super lecker!). Dort hat sich auch noch eine andere Backpackerin uns angeschlossen und gemeinsam haben wir versucht den richtigen Weg zum Hafen zu finden. Eine Fahrt nach Waiheke Island, deren Landschaft mich etwas an Ligurien (Italien) erinnert, kann ich jedem nur empfehlen – die 36 Dollar für die Fähre lohnen sich definitiv!







Spielkind Giulia musste natürlich sofort die Schaukel am Strand ausprobieren :D

Als nächstes geht es nun nach Thames auf die Coromandel Peninsula, wo wir bei einer neuseeländischen Familie wohnen werden. Mehr dazu gibt’s dann in einem anderen Blogeintrag. :-)

*Kleine Ergänzung, da es Beschwerden gab, weil ich unsere Begleiter nicht namentlich erwähnt habe: Die beiden heißen Sebastian und Kim.