Montag, 22. Dezember 2014

"An apple a day keeps the doctor away!"



Vor 3 Wochen haben wir schweren Herzens unsere kleine Loft-Familie in Tauranga verlassen, um nach Napier/Hastings weiterzuziehen.

 

Die Hawke‘s Bay ist das Gebiet mit den meisten Sonnenstunden in Neuseeland – perfekte Bedingungen also, um Obst anzubauen. Da hier gerade die apple thinning Saison angefangen hat und auch Blaubeeren und Kirschen reif sind, hatten wir auf einen Job gehofft, bei dem wir endlich regelmäßig arbeiten können und genug verdienen. Eigentlich hatten wir bereits eine Zusage und auch schon am ersten Abend den Arbeitsvertrag unterschrieben. Weil sich der Contractor aber trotz mehrerer Anrufe unsererseits nicht mehr gemeldet hat, haben wir nach wenigen Tagen wieder gekündigt, ohne auch nur eine Sekunde dort gearbeitet zu haben.
Nach unzähligen Bewerbungen haben wir dann schließlich doch noch Arbeit auf einer Apfelplantage gefunden, bei der wir sogar im Gegensatz zu den meisten anderen thinning Jobs nicht pro Baum bezahlt werden, sondern Stundenlohn bekommen. „Apple thinning“ heißt, dass man die beschädigten, unförmigen und zu kleinen Äpfel abpflückt und somit Platz für die verbleibenden Früchte schafft, damit diese größer und farbiger werden können. Ich hätte nie gedacht, dass es so viele verschiedene Apfelsorten gibt und man bei jeder auf etwas Anderes achten muss, damit die Käufer später zufrieden sind. Nach ein paar Startschwierigkeiten – wir waren laut unserem Supervisor zu langsam – hat das dann auch ganz gut geklappt. Und da wir hier auf Leitern arbeiten, ist dieses Mal auch meine Größe kein Problem. Es waren zwar zwei relativ harte Wochen, in denen wir sowohl bei strömenden Regen als auch bei 30 Grad in der prallen Sonne arbeiten mussten, aber sie haben sich definitiv gelohnt: insgesamt haben wir über 1500 Dollar netto verdient.

Es wäre auch ziemlich schade gewesen, wenn uns die Zeit hier in eher schlechter Erinnerung geblieben wäre, weil Napier eigentlich ein echt schönes Städtchen ist. Dank der für neuseeländische Verhältnisse uralten Art Deco Gebäuden aus den 1930er Jahren, kann man hier sogar endlich mal etwas Architektur bestaunen.

 
Bei knapp 30 Grad wirkt die Weihnachtsdeko in Napiers Gassen doch etwas unpassend.
Besonders nach der Arbeit tut es gut, sich in den Maraetotara Falls abzukühlen. Dort kann man nicht nur einfach im Pool schwimmen, sondern auch an einem Seil ins Wasser schwingen, was wir natürlich sofort ausprobieren mussten.


Nicht weit von den Wasserfällen entfernt ist ein wunderschöner Sandstrand: Ocean Beach. Perfekt, um an einem „day off“ zu faulenzen.


In der Nähe von Havelock North befindet sich der Te Mata Peak, ein Berg, von dem man einen super Ausblick über die Hawke’s Bay hat. Bei gutem Wetter kann man von dort aus sogar die Gipfel der Vulkane des Tongariro Nationalparks sehen. Die meisten Leute wandern dort hoch, aber Lena und ich sind natürlich – faul wie wir sind – ganz gemütlich mit dem Auto bis zum Gipfel gefahren. Einer der vielen Gründe, warum ich froh bin, dass wir uns zum Autokauf entscheiden haben! :D


Des Weiteren sind wir am Strand Richtung Cape Kidnappers spaziert. Zu diesem Zeitpunkt war leider Flut, weshalb teilweise Abschnitte vom Meer überspült waren und wir nicht zu den Basstölpelkolonien gelangen konnten, für die dieser Ort so bekannt ist. Aber spätestens als wir hörten, dass es sich im Moment besonders lohnt dorthin zu gehen, weil gerade die Küken geschlüpft sind, haben wir uns dazu entschlossen, wieder hinzufahren – und es hat sich gelohnt! Nicht nur wegen der „gannets“, sondern vor allem wegen der Landschaft. Auf der insgesamt 5-stündigen Wanderung konnten wir wesentlich mehr Klippenformationen bewundern als auf dem kleinen Stückchen, das wir zuvor gesehen hatten.


Weil wir nun mittlerweile schon von Äpfeln träumen, wird es höchste Zeit, dass wir endlich weiterziehen. Die nächsten paar Tage werden wir wohl in Rotorua verbringen, wo wir uns wieder mit Felix und Torben treffen, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Also bis dann! :-)

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