Samstag, 3. Januar 2015

Über Geysire, blubbernden Schlamm und den Geruch von faulen Eiern: Rotorua



Zunächst einmal möchte ich euch allen noch Frohe Weihnachten wünschen! Auch wenn hier die Straßenlaternen etwas geschmückt sind, Weihnachtsbäume herumstehen und auch ab und zu mal ein Weihnachtsmann im beleuchteten Rentierschlitten über die Straße fährt ist eigentlich nie so richtig weihnachtliche Stimmung aufgekommen – kein Wunder bei 20-30 Grad und Sonnenschein. Da hat auch das Weihnachtsliedersingen auf dem Apfel Orchard nichts mehr daran ändern können.
Eigentlich hatten wir damals in Tauranga mit Felix und Torben abgemacht, Weihnachten gemeinsam zu feiern. Doch dann kam ja alles etwas anders als geplant und wir haben Tauranga schon früher verlassen, als wir eigentlich wollten. Aber wie meine Mutter jetzt sagen würde: „Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen.“ So haben wir uns also an den Feiertagen wieder in Rotorua getroffen und Weihnachten mal etwas anders verbracht. An Heiligabend haben Lena und ich uns zur Feier des Tages ein richtiges Festmahl bei einem sehr guten Italiener in der Stadt gegönnt: nach unterschiedlichen Bruschette zur Vorspeise gab’s Steak mit Ruccola, Parmesan und Balsamico und danach noch ein Himbeer-Vanille-Pannacotta und einen Cappuccino. Den ersten Weihnachtsfeiertag – der hier in Neuseeland das eigentliche Weihnachten ist – haben wir gemeinsam mit unseren Hostelmitbewohnern beim Free BBQ und ein paar Kaltgetränken gefeiert, bevor es dann noch in eine Bar ging. Apropos Hostel: Das ist wirklich super! Wir bekommen nicht nur Sachen wie Tee, Kaffee, Gewürze, Nudeln und Reis umsonst, sondern es gibt auch viele Specials wie z.B. Free BBQ an Donnerstagen oder sonntagsmorgens Free Pancakes und es ist eigentlich immer etwas los.


Rotorua ist bekannt für seine geothermischen Aktivitäten. Überall blubbert, zischt und dampft es. Und es stinkt! Ihr könnt echt froh sein, dass man noch keine Gerüche übers Internet vermitteln kann. Wenn ihr aber trotzdem wissen wollt, wie es uns hier ergangen ist, denkt euch einfach bei allen Bildern den Geruch von faulen Eiern dazu. :D
Direkt auf dem Hinweg haben wir schon das Wai-O-Tapu Thermal Wonderland besucht. In ca. 2 Stunden haben wir Krater, Sinterterrassen, Mudpools, kochende Tümpel und von Mineralien bunt gefärbte Seen bestaunen können. Leider haben wir den Ausbruch des Lady-Knox-Geysirs an diesem Tag verpasst. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass man in diesem Fall an einem anderen Tag wieder umsonst zum Geysir fahren kann, welche wir natürlich sofort genutzt haben. Der Geysir, der eine Höhe von bis zu 20 Metern erreichen kann, wird als der pünktlichste Geysir der Welt bezeichnet. Jeden Tag bricht er um ca. 10.15 Uhr aus, wobei die Guides da auch etwas mit einer Art Waschmittel nachhelfen. Aber auch wenn etwas geschummelt wird, war das Ganze ziemlich interessant.


Rotorua ist aber auch als „Maori-Hochburg“ bekannt. Im Whakarewarewa – The Living Maori Village haben wir an einer „Cultural Performance“ teilgenommen. Dort wurden Mythen erzählt, Lieder gesungen und verschiedene Tänze aufgeführt und wir durften sogar selbst beim Haka – dem traditionellen Kriegstanz der Maori – mitmachen. In der Führung durch das Dorf danach haben wir nicht nur das Versammlungshaus, die Bade- und Kochstellen der Eingeboren gesehen, sondern haben auch gezeigt bekommen, wie sie ihre Kleidung aus Flachs herstellen. Eigentlich hätte ich gerne mal das traditionelle Maorigericht Hangi, das in sog. „Steam Boxes“ in der Erde gekocht wird, probiert – war mir aber leider zu teuer. :( Außerdem konnten wir auch den aktivsten Geysir Neuseelands (The Prince of Whales Feathers‘), der bis zu 20-mal am Tag Wasser spuckt, ausbrechen sehen. Leider war der Pohutu Geysir, Neuseelands größter Geysir, der auf eine Höhe von bis zu 40 Metern heranwachsen kann, zu diesem Zeitpunkt nicht aktiv.


In Rotorua selbst muss man sich auf jeden Fall die Government Gardens anschauen. Das ist ein großer Park, in dem das Rotorua Museum steht. Von dort aus ist man auch schnell am See oder in einem andern Park namens Kuirau Park. Dort gibt es mal wieder viele stinkende Tümpel und dampfende Seen.

Government Gardens
Das vermutlich schönste i-Site der Welt
Kuirau Park
Direkt am Stadtrand gibt es einen Wald mit bis zu 60m hohen Redwoods – leider konnten die nicht wirklich mit den Bäumen im Yosemite Nationalpark in den USA mithalten. Während sich Felix und Torben dort mit ihren Mountainbikes verfahren haben, sind Lena und ich schön gemütlich zwischen den Sequoias rumspaziert und haben die frische Waldluft genossen. Danach sind wir dann gemeinsam mit den Jungs zu einem der 16 Seen der Gegend, die alle vulkanischen Ursprungs sind, gefahren: dem Blue Lake. Zuerst war von dort aus eine Wanderung zum Green Lake geplant, aber stattdessen sind wir irgendwie am Strand gelandet, wo wir dann den restlichen Tag rumgelegen und mit Enten gespielt haben. :D
Redwoods
Blue Lake

Ca. 20 Minuten von Rotorua entfernt befinden sich die Hamurana Springs. Über einen kurzen Wanderweg am Fluss entlang gelangt man zu Neuseelands tiefster natürlicher Süßwasserquelle. Pro Stunde sprudeln hier 4,5 Millionen Liter Wasser raus.


Es gibt aber auch sehr viele heiße Quellen in der Gegend hier – in zwei davon haben wir selbst schon entspannt. In der Kerosene Creek gibt es einen kleinen, ca. 37 Grad warmen Fluss, in den man sich hineinsetzen kann. Am Secret Spot fließen zwei Flüsse, ein kalter und ein warmer, ineinander. Die Temperatur variiert, je nachdem, wo man sich hinsetzt, sodass für jeden etwas dabei ist.

Kerosene Creek
Mittlerweile sind wir in Taupo, wo wir Silvester verbringen werden. Aber mehr dazu gibt’s dann im nächsten Blogpost. :-)

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