Freitag, 9. Januar 2015

Welcome to Great Lake Taupo!



Frohes Neues, ihr Lieben! Ich hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr gestartet und habt den Kater am nächsten Morgen gut verkraftet. Wir sind mittlerweile in Taupo gelandet, wo wir Silvester mit ein paar Anderen von unserem Campingplatz gefeiert haben, indem wir zuerst das Feuerwerk am See angeschaut haben und danach noch in eine Bar gegangen sind.


Wie oben bereits erwähnt, campen wir hier auf dem Reid’s Farm Campsite, einem freien Campingplatz direkt am glasklaren Waikato River. Dort haben wir uns auch wieder mit Anna und Justin getroffen, um gemeinsam Silvester zu verbringen und das Tongariro Crossing zu laufen – aber dazu später mehr...

Da es hier kein fließendes Wasser gibt, mussten wir uns auch ab und zu mal im Fluss waschen. :D
Lake Taupo, mit ca. 622km2 Neuseelands größter See, ist eigentlich ein riesiger, mit Wasser gefüllter Vulkankrater. Dieser entstand vor vielen 1000 Jahren bei einem der bedeutendsten Vulkanausbrüche, die es jemals gab. Und auch jetzt ist die „Taupo Volcanic Zone“ immer noch eines der aktivsten Vulkangebiete der Welt – da hat man ab und zu schon ein etwas mulmiges Gefühl.


Die ersten paar Tage waren Lena und ich noch alleine unterwegs und haben die Umgebung erkundet. Wie bereits in Rotorua, fließt auch hier ein heißer Fluss durch den Spa Park, in dem man kostenlos entspannen kann. Eigentlich soll es am See auch einen Hot Water Beach geben den wir aber irgendwie nicht gefunden, bzw. nicht als solchen wahrgenommen haben. Dafür waren wir aber an der Acacia Bay, einer Bucht, in der sowohl Touristen als auch Einheimische ihre Freizeit verbringen. Des Weiteren haben wir auch den botanischen Garten besucht, der für seine vielen Rhododendren bekannt ist. Die meisten davon waren aber leider schon etwas verblüht. Aber die Aussicht auf den See war super – besonders, wenn man sie, wie wir, mit selbstgekochten Spaghetti beim Mittagessen genießt. :D

Spa Park
Acacia Bay
Botanic Garden
Außerdem haben wir uns Mountainbikes geliehen und sind einen der vielen Tracks in der Gegend gefahren. Solang es bergab ging, hat das super viel Spaß gemacht, aber leider muss man den Berg auch erst mal hochkommen, um ihn wieder runterfahren zu können – und das war echt ätzend! Teilweise waren die Berge echt so steil, dass wir schieben mussten, aber was will man machen… Unser erstes Ziel waren die Huka Falls. Dort stürzen pro Sekunde knapp 250.000 Liter 11m in die Tiefe. Fährt man ein paar Kilometer weiter, gelangt man zu den Aratiatia Rapids, wo wir gerade rechtzeitig ankamen. Zu bestimmten Uhrzeiten wird dort nämlich der Aratiatia Damm geöffnet und der vorher eher unscheinbare Fluss verwandelt sich in reißende Fluten. An dieser Stelle wurden übrigens auch Aufnahmen zu „Der Hobbit – Smaugs Einöde“ gemacht. Vielleicht könnt ihr euch ja an die Fässer-Szene erinnern, wenn ihr die Bilder seht.


Wie sagt man so schön: „Der Weg ist das Ziel“. Besser könnte man das Tongariro Alpine Crossing wohl nicht beschreiben. Ich muss zugeben, dass ich echt Respekt davor hatte und das auch zurecht – der Weg ist echt nicht ohne. Obwohl ich mir es mir noch anstrengender vorgestellt habe, war das Crossing eine der anspruchsvollsten Wanderungen, die ich je gemacht habe. Aber auch definitiv eine der schönsten! Nicht umsonst wird es als „the best one-day hike in New Zealand“ bezeichnet. Früh morgens sind wir also Richtung Tongariro National Park aufgebrochen. Das wird Einigen von euch jetzt vermutlich nicht viel sagen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Meisten die Landschaft schon mal gesehen haben. Dort spielen nämlich die Mordor-Szenen in den „Herr der Ringe“-Verfilmungen. Zunächst wandert man zwischen kleinen Sträuchern hindurch, bevor man zum sog. „Devil’s Staircase“ gelangt. Diese Stufen machen ihrem Namen echt alle Ehre, da man meint, dass sie einfach nicht enden wollen. Aber umso besser ist dann das Gefühl wenn man endlich oben angekommen ist! Als wären die 19,4 km des Crossings nicht schon genug gewesen, wollten wir ursprünglich noch den Gipfel des 2287m hohen Mt. Ngauruhoe, besser bekannt als Mt. Doom bzw. Schicksalsberg, besteigen. Mal ganz abgesehen von der Bedeutung für LOTR-Fans, soll man von dort oben eine super Aussicht haben. Da wir aber die ganze Zeit mitten in einer Wolke feststeckten und nichts sehen konnten, waren wir uns nicht sicher, ob sich es lohnen würde, sich das anzutun. Diese Strecke soll nämlich noch weitaus anstrengender als das eigentliche Crossing sein, da der Weg sehr steil und unbefestigt ist, weshalb man immer wegrutscht. Aus diesem Grund beschlossen wir, den eigentlichen Track weiterzugehen. 5 Minuten später war die Wolke natürlich weg. :( Aber was soll’s: weiter ging es durch den Südkrater zum höchsten Punkt des Wanderung, dem 1886m hohen und immer noch aktiven Red Crater. Nach einer kleinen Rutschpartie hatten wir schließlich die aufgrund ihrer türkisenen Farbe total unecht wirkenden Emerald Lakes erreicht, wo uns sofort wieder der vertraute Rotorua-Duft in die Nase stieg. Für diese Aussicht nimmt man das allerdings gerne in Kauf. Nachdem wir schließlich am Blue Lake angekommen waren, ging es dann nur noch bergab, was meiner Meinung nach noch viel schlimmer war als bergaufwärts. Das mag vielleicht daran liegen, dass sich die letzten 11 Kilometer ewig in die Länge gezogen haben. Nachdem wir dann endlich am Parkplatz angekommen waren, waren wir zwar etwas platt, aber auch ziemlich stolz auf uns. Ich bin echt froh, dass ich das Crossing gemacht hab. Das Gefühl dort oben zu stehen und die Aussicht auf Mt. Doom, die Krater, die Seen und die umliegenden Vulkane zu genießen ist einfach unbeschreiblich!

Mt. Doom
Red Crater
Emerald Lakes
Blue Lake

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