Donnerstag, 22. Januar 2015

Roadtrip Taupo - Surf Highway 45 - Wellington



Nach unserem Aufenthalt in Taupo haben wir nun endlich unseren Roadtrip über den Surf Highway 45 nach Wellington gestartet.


Zunächst ging es über den „Forgotten World Highway“ Richtung Westen nach Taranaki. Da die Straße sehr eng und kurvenreich war, dauerte die Fahrt wesentlich länger als geplant, weshalb wir sofort zum Campingplatz fuhren, ohne vorher noch etwas zu unternehmen. Am nächsten Morgen brachen wir dann zu den Dawson Falls am Fuße des Mt. Taranaki auf. Mt. Taranaki (auch Mt. Egmont genannt) ist ein 2518m hoher, alleinstehender Vulkan, der das Landschaftsbild der Region wesentlich prägt. Laut Maori-Mythen lebte Mt. Taranaki früher gemeinsam mit den anderen Berggöttern Mt. Tongariro, Mt. Ruapehu und Mt. Ngauruhoe im Central Plateau. Nach einem Streit mit Mt. Tongariro, um eine Frau (Mt. Pihanga), die sich schließlich für Tongariro und somit gegen Taranaki entschied, musste er die anderen Berge verlassen. Seitdem steht er nun einsam an der Westküste und weint seiner Liebe hinterher – seine Tränen bilden den Whanganui River. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich persönlich Mt. Taranaki wesentlich imposanter fand als Tongariro, aber Geschmäcker sind nun mal verschieden. :D Die wohl etwas bekanntere Taranaki-Geschichte handelt von einem kleinen Hobbit, der den Berg besteigt, um den geheimen Eingang zu den Hallen von Erebor zu finden.
Nach der kurzen Wanderung zu den 18m hohen Falls ging es wir weiter nach New Plymouth, wo der Surf Highway 45 startet. Entlang dieser 105km langen Straße fuhren wir die Küste hinunter und hielten immer mal wieder an den wunderschönen schwarzen Sandstränden an. Leider konnten wir nie lange dort verweilen, weil wir noch einen relativ weiten Weg vor uns hatten. Aber auch wenn ich selbst nicht hier gesurft bin, kann ich sagen, dass der Name nicht von irgendwo kommt. Die Wellen müssen ein wahres Paradies für Surfer sein.

Dawson Falls
Der Cape Egmont Leuchtturm markiert den westlichsten Punkt der Taranaki-Küste.

Erst spät abends sind wir schließlich auf einem Campingplatz südlich von Bulls angekommen. Am nächsten Morgen wurden wir dann dort beim „Morning Tea“ mit zwei anderen deutschen Backpackern und zwei älteren neuseeländischen Ehepaaren eingeladen, die Nacht an der Kapiti Coast zu verbringen. Eines der Ehepaare wohnt dort und hatte noch ein Zimmer frei. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen! Aber zuerst sind wir noch über Palmerston North, Masterton und Eketahuna an die Palliser Bay gefahren. Dort haben wir eine kleine Wanderung zu den Putangirua Pinnacles, die die Kulisse für das Reich der Toten in Herr der Ringe bilden, unternommen. Da es danach leider zu spät war, um noch zum südlichsten Punkt der Nordinsel, dem Cape Palliser, zu gelangen, fuhren wir sofort nach Raumati Beach, wo uns Jan und Laurie schon in ihrem wunderschönen Haus erwarteten. Nachdem wir die letzten Nächte immer auf Campingplätzen im Kofferraum unseres Autos geschlafen haben, war das hier der Himmel auf Erden für uns. Da die beiden auch gerade erst aus dem Urlaub gekommen sind, hatte Jan keine Lust mehr selbst zu kochen, weshalb es Fish & Chips zu Abend gab, womit wir selbstverständlich auch keine Probleme hatten. Nach dem Essen haben wir noch lange geredet und etwas verspätet „Dinner for One“ geschaut. Das hatten die zwei durch deutsche Bekannte kennengelernt und fanden es genauso witzig wie wir. :D Am nächsten Morgen gab es dann ein „German breakfast“ – allerdings leider ohne normales Brot, weil die Bäckerei geschlossen hatte. Aber es war trotzdem lecker. :-) Danach haben uns die beiden noch etwas die Gegend gezeigt, bevor wir nach Wellington aufgebrochen sind. Weil es uns dort so gut gefallen hat, werden wir Laurie und Jan vielleicht wieder auf unserem Rückweg besuchen.

Eketahuna
Putangirua Pinnacles
Palliser Bay
Ausblick auf die Kapiti Coast, den Golfplatz, auf dem sogar schon Tiger Woods gespielt haben soll, und die für ihr Vogelschutzgebiet bekannte Kapiti Island
Wellington, die Hauptstadt Neuseelands, ist mit ca. 191.000 Einwohnern die 2. größte Stadt hier. Irgendwie war es ganz ungewohnt mal wieder in einer Großstadt zu sein. Zum Glück gab es hier etwas mehr zu sehen als in Auckland. So sind wir z.B. zum Parlamentsgebäude gelaufen, das aufgrund seiner Form umgangssprachlich auch Bienenstock genannt wird. Ob die Politiker dort dann auch genauso fleißig arbeiten wie Bienen, ist eine andere Sache… :D

Waterfront

Der Mt. Victoria Lookout gilt als einer der besten Aussichtspunkte über die Hautstadt. Aber auch von der obersten Haltestelle der Cable Cars, für die Wellington bekannt ist, hat man eine tolle Aussicht auf die Stadt und den Hafen. Diese starten alle 10 Minuten im Stadtzentrum und enden nach einer kurzen, aber steilen Fahrt am botanischen Garten. Direkt neben der Haltestelle befindet sich übrigens auch ein Museum für das historische Verkehrsmittel.

Mt. Victoria
Cable Cars
Ihr werdet es jetzt nicht glauben, aber wir waren tatsächlich freiwillig in einem Museum. Das „Te Papa Tongarewa“ ist das Nationalmuseum Neuseelands und definitiv einen Besuch wert. Auf insgesamt 6 Etagen erfährt man alles zur Entstehung des Landes, seiner Flora und Fauna, Kunst, Geschichte und Kultur (sowohl die der europäischen Einwanderer, als auch Maori-Tradition). Alles wird super mit Hilfe moderner Technik erklärt und man kann auch viele Sachen am eigenen Leib miterleben, wie z.B. beim Erdbebensimulator – da könnten sich andere Museen mal eine Scheibe davon abschneiden! Außerdem gab es eine sehr interessante Zusatzausstellung anlässlich des 75. Geburtstags von Air New Zealand, in der sich alles um die Fluggesellschaft und ums Fliegen generell gedreht hat. Natürlich sind ein paar Stunden nicht genug, um alles zu besichtigen, weshalb wir am nächsten Tag wieder zurückgekehrt sind, aber vermutlich dennoch nicht alles gesehen haben.

Eine Enttäuschung hingegen waren die Weta-Caves, wo Filme wie Herr der Ringe, Der Hobbit, Avatar, King Kong, … produziert wurden. Dort sind wir hingefahren, da wir gelesen hatten, dass man auch ohne am Workshop teilzunehmen dort hinein kann. Was man allerdings sah, war nicht viel mehr als der Souvenirshop. Die geführte Tour, die mit Sicherheit sehr spannend gewesen wäre, war uns allerdings zu teuer. L Da hätte es sich noch eher gelohnt zum Flughafen zu fahren, wo verschiedene LOTR und Hobbit-Figuren ausgestellt sein sollen.


Von Wellington sind wir schließlich um halb 3 nachts mit der Fähre nach Picton auf die Südinsel gefahren. Was wir dort schon so erlebt haben, könnt ihr dann im nächsten Blogeintrag lesen. :-)

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