Nachdem wir morgens um 6 im Hafen von Picton angelegt
hatten, haben wir uns zuerst einmal auf den Parkplatz gestellt und nochmal eine
Runde geschlafen, bevor es weiter ging. :D Mehr oder weniger frisch erholt
fuhren wir schließlich entlang des Queen Charlotte Drives durch die Marlborough
Sounds. Leider spielte das Wetter nicht wirklich mit, weshalb wir ohne lange
Zwischenstopps direkt nach Nelson weiterfuhren. Ich hoffe, dass wir vielleicht
auf unserem Rückweg mehr Glück mit dem Wetter haben und die wunderschöne
Landschaft genießen können.
In Nelson wohnten wir wieder ein paar Tage lang bei einer
HelpX-Familie. Die Eltern (Kirsten und Steve) leben hier mit ihren 3 Kindern Luke
(6 Jahre), Jude (fast 4) und der erst 6 Wochen alten Olive, wegen der sie im
Moment nicht sehr viel Zeit haben, sich um den Haushalt zu kümmern. Deshalb
kamen wir gerade recht: in den ersten beiden Tagen räumten wir die Wohnung auf,
reinigten das Badezimmer, saugten den Boden, putzten die Fenster, haben Wäsche gewaschen
und zusammengelegt, usw. Am Wochenende arbeiteten wir dann im Garten, wo wir
neben Unkraut jäten auch verschiedene Hecken und Sträucher zurechtschneiden
mussten.
In unserer freien Zeit sind wir entweder durch die Stadt gelaufen,
waren in den Japanischen Gärten oder haben am Hafen den Sonnenuntergang
geschaut. Die meiste Zeit haben wir allerdings wieder an Stränden verbracht, an
denen wir – wie eigentlich immer – eingeschlafen sind und somit fast das
Abendessen verpasst hätten. :D
Miyazu Japanese Gardens |
Cable Bay |
Tahunanui Beach (besonders bei Kite-Surfern sehr beliebt) |
Sonnenuntergang am Hafen |
Nelson ist nicht nur Neuseelands 2. älteste Stadt, sondern
angeblich soll hier auch der Mittelpunkt des Landes liegen. Von dem Gipfel
dieses Berges hat man eine schöne Aussicht über Nelson, die Tasman Bay und die
umliegenden Berge.
Centre of New Zealand |
Am Sonntagmorgen stand dann unsere 4-Tageswanderung durch
den Abel Tasman Nationalpark, den mit 23.000 Hektar kleinsten neuseeländischen
Nationalpark, an. Pünktlich zu Beginn des Tracks hatte meine Kamera jetzt
endgültig den Geist aufgegeben. Zum Glück war Lena so nett, mir ihre Bilder zur
Verfügung zu stellen – an dieser Stelle nochmal ein großes DANKE!
Schwer bepackt ging es also in Marahau los. Der insgesamt
55,2km Weg, einer von Neuseelands 9 Great Walks, führte durch den Bush immer
wieder zu kleinen, teilweise ganz verlassen Buchten. Immer wieder mussten wir
bei den „tidal crossings“ auf die Gezeiten achten, da man die Flussbetten bei
Flut nicht überqueren konnte. Zuerst war geplant, den kompletten Track zu
laufen. Weil das späteste Wassertaxi allerdings schon bereits um 15.15 in
Totaranui ablegte, reichte die Zeit dazu nicht. Also fiel die Wanderung am
letzten Tag etwas kürzer aus – was uns auch nicht ganz unrecht war. Mit all dem
Gepäck ist der Weg nämlich schon recht anstrengend und im Nachhinein würde ich
vermutlich nur noch die Strecke bis Barks Bay (also die erste beiden Tage)
laufen. Dennoch bin ich der Meinung, dass man hier mindestens eine
Mehrtageswanderung gemacht haben sollte, weil es irgendwo zu Neuseeland dazu
gehört und es auch eine schöne Erfahrung ist. Da wir dann viel zu früh in
Totaranui ankamen, wollten wir zunächst ein früheres Wassertaxi als das um
viertel nach 3 nehmen, damit wir nicht zu lange warten müssen, welches
allerdings ausgebucht war – zum Glück! Denn bei dem späteren ist unterwegs plötzlich
Morten mit seinen Eltern zugestiegen. J
Die Rückfahrt mit dem Wassertaxi war nicht nur günstiger als die mit dem Bus
(warum auch immer), sondern hat vermutlich auch wesentlich mehr Spaß gemacht.
Wir konnten die Buchten nicht nur von einer ganz anderen Perspektive bewundern,
sondern haben auch Seehunde und einen Pinguin gesehen und sogar noch eine
kostenlose Dusche bekommen. :D
47m lange „Swingbridge“ |
Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal sage, aber ich war
echt froh als wir wieder in unserem warmen Kofferraum schlafen konnten und
nicht mehr im nassen Zelt übernachten mussten. Und auch eine normale warme
Dusche zu nehmen, fühlte sich an wie der pure Luxus.
An der Golden Bay sind wir dann nach Farewell Spit gefahren.
Diese 35km lange Sandformation mit bis zu 20m hohen Dünen bildet den obersten
Zipfel der Südinsel. Nach einer kurzen Wanderung über verschiedene Schafsweiden
zum Fossilpoint, einem Strand, an dem eigentlich Robben sein sollten, wir
allerdings keine gesehen haben, ging‘s weiter zum nördlichsten Punkt der
Südinsel, dem Cape Farewell. Dort konnten wir dann sogar ein paar „seals“ beim
Sonnen zuschauen. Danach fuhren wir schließlich zum Wharariki Beach. An diesem
Strand haben Wind und Wellen Klippen, Höhlen und Steinbögen geformt – der
perfekte Platz also, um mal wieder ein Mittagsschläfchen zu halten. :D
Außerdem waren wir an den Waikoropupu Springs (kurz Pupu
Springs), der größten Süßwasserquelle Neuseelands. Dort treten pro Sekunde
14.000 Liter Wasser aus. Das Wasser ist so klar, dass man bis auf den Boden der
Quelle (63m tief!) sehen kann – da würde man am liebsten gleich reinspringen! Anfassen
ist leider verboten, weil die Quelle ein Maori-Heiligtum ist.
Im Moment sind wir an der Westküste der Südinsel unterwegs
und mittlerweile hab ich auch endlich wieder eine Kamera. See ya! :-)
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